01. August 2015
Eine große Herausforderung bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit ist die frühzeitige Bereitstellung von Informationen zur aktuellen Versorgungslage. Hierzu wurden im Auftrag des DVGW Warn- und Knappheitssignale entwickelt und im Rahmen einer Testphase verifiziert, welche die Darstellung und Prognose einer kleinräumigen Versorgungssituation ermöglichen.
Im Februar 2012 trat in Teilen von Süddeutschland ein Versorgungsengpass im Gasnetz auf. Dieser wirkte sich auf die unterbrechbaren Transporte in Süddeutschland aus, welche großflächig nicht mehr durchgeführt werden konnten. Dies hatte u.a. Auswirkungen auf die Stromproduktion aus, da auch gasbefeuerte Kraftwerke im süddeutschen Raum nicht oder nur teilweise versorgt werden konnten.
Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von außergewöhnlich hoher Netzlast aufgrund über einen Zeitraum von ca. 14 Tagen sehr niedriger Temperaturen (teilweise unter den Auslegungstemperaturen) bis hin zu reduziertem Gasimport am Grenzübergangspunkt (GÜP) Waidhaus.
Neben diesen offensichtlichen Ursachen ist es nicht auszuschließen, dass die Liberalisierung des Gasmarktes, das Unbundling der integrierten Unternehmen und die daraus resultierenden Einzelinteressen und Veränderungen in den Kompetenzen, Handlungsmöglichkeiten sowie Kommunikationswegen (bzw. deren Fehlen) ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die kritische Lage der Gasversorgung im benannten Zeitraum hatten.
Das Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, mögliche Beeinflussungen zwischen Gasmarkt und Netzbetrieb zu identifizieren, sowie den Handlungsbedarf auf regulatorischer und technischer Ebene heraus zu arbeiten.
Um zukünftig früher auf angespannte Versorgungssituationen reagieren und darüber hinaus präventiv tätig werden zu können, werden im Rahmen dieser Studie Vorschläge für Warn- und Knappheitssignale erarbeitet. Diese sollen Aussagen zur kurz- bis mittelfristigen Entwicklung der Versorgungssicherheit liefern.
Des Weiteren werden die regulatorischen Rahmenbedingungen sowie die Maßnahmen, welche den Netzbetreibern für den Umgang mit vom Normalbetrieb abweichenden Situationen zur Verfügung stehen, bewertet. Diese Betrachtung erfolgt einerseits technisch, darüber hinaus werden aber auch regulatorische Aspekte, welche den Einsatz der Maßnahmen ggf. einschränken können, berücksichtigt.
Altes Förderkennzeichen: G 3/03/13-A