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01. Februar 2019

Voranpassung von Brennwertgeräten

Untersuchungen zur Gasgeräteanpassung im Zuge der Marktraumumstellung unter besonderer Berücksichtigung des Sonderfalls „Voranpassung von Brennwertgeräten“ (G 201838)
Einstellung einer Heizungsanlage; © ThinkstockPhotos/Zukunft ERDAS
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 02.2019 - 03.2024

Projektstatus: abgeschlossen

Förderkennzeichen: G 201838

Methodik und Ergebnisse

Das Ziel von Voranpassung von Brennwertgeräten war, deutlich zu machen, dass viele momentan im Feld installierte Brennwertgeräte, schon vor dem avisierten Schalttermin (Umschaltung von L- auf H-Gas) vorangepasst werden können und anschließend, auch nach der erfolgten Schaltung, stabil und sicher betrieben werden können. Zudem sollten entsprechende Handlungsempfehlungen für den Betrieb formuliert werden.

Diese Erkenntnis wurde in einem ersten Schritt durch ausführliche Laboruntersuchungen untermauert. In einem zweiten Schritt wurde die Eignung von Brennwertgeräten zur Voranpassung durch umfangreiche Feldversuche untermauert. Die genannten Feldversuche wurden im dem Netzgebiet Stolzenau der Gelsenwasser Energienetze GmbH durchgeführt. Alle angepassten Brennwertgeräte galten nach Durchführung des Projekts als erfolgreich und langfristig vorangepasst für die Umstellung auf H-Gas bei gleichzeitiger Weiternutzung des aktuellen L-Gases.

 

Hintergrund und Ziele

Der Norden und Westen Deutschlands werden derzeit vorwiegend mit niedrigkalorigem Erdgas L versorgt. Da das Aufkommen dieses Gases kontinuierlich zurückgeht, wird die Versorgung bis 2030 schrittweise auf Erdgas H umgestellt. Infolge des höheren Energiegehalts von Erdgas H ist die Anpassung von Geräten im häuslichen, gewerblichen und industriellen Gebrauch notwendig.

Insgesamt müssen über fünf Millionen häusliche Gasgeräte unter der Federführung des jeweiligen Netzbetreibers angepasst werden. Hinzu kommt eine unbestimmte Anzahl von gewerblichen und industriellen Gasgeräten bzw. -anlagen, die erst erhoben werden muss. Um die Vielzahl anzupassender Gasgeräte bis zum Jahr 2030 bewältigen zu können, müssen – nach einem kontinuierlichen Anstieg bis zum Jahr 2020 – jährlich über 500.000 Gasgeräte angepasst werden. Zu Spitzenzeiten, also kurz vor dem Termin der Umstellung, bedarf es bis zu 1000 Anpassungsmonteure, die zeitgleich die Geräteanpassung durchführen. Diese Personalkapazitäten stehen der Branche zurzeit und auch auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung. Zum Vergleich: Aktuell sind rund 350 dieser geschulten Monteure tätig.

Um Kapazitätsengpässe zum Schalttermin hin abbauen zu können, sollten so viele Brennwertgeräte wie möglich über eine Voranpassung vorzeitig umgerüstet werden. Deshalb sollte Voranpassung von Brennwertgeräten untersuchen, ob und wenn ja welche Grenzwerte bestehen, bei denen auf H-Gas umgestellte Geräte noch bis zur Umstellung mit L-Gas betrieben werden können. Durch einen solchen Grenzwert könnte eine gleichmäßigere Verteilung der Arbeiten erreicht werden. Netzbetreiber wären so in der Lage, Personalspitzen abzubauen und die Anpassung der großen Gerätestückzahlen ab dem Jahr 2020 von etwa 550.000 Geräten pro Jahr sicherzustellen.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Frederik Brandes
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 91 88-844