Projektlaufzeit: 10.2021 - 09.2023
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: G 202114
Am Projekt waren folgende Partner beteiligt:
Das Projekt ENEVEG umfasste im ersten Schritt eine Meta-Studie. In einer umfangreichen Datenrecherche wurde der aktuelle Wissensstand zur Biogaserzeugung in Deutschland systematisch zusammengefasst. Die Datenbasis soll sowohl die räumliche Verteilung der Biogas-Anlagen als auch deren Größe und die jeweils verwendeten Substrate abbilden. Dann wurden die erzeugbaren Mengen an Gas und das in unmittelbarer Nähe vorhandene Gasnetz übereinandergelegt. Dadurch können einzelne Anlagen und die Verwendungspfade konkret bewertet werden. Ergänzend wurde eine Recherche zu Best-practice-Beispielen aus anderen Ländern durchgeführt.
Parallel wurden die technischen Gesichtspunkte adressiert, die sich aus den jeweiligen Mindestanforderungen für die Gasbeschaffenheiten, Geräte/Anlagen und Netzen ergeben – von der Verwendung als Zusatzgas bis zur Odorierung und Abrechnung. Hieraus folgen lokal realistische Potenziale aus denen Modelllösungen entwickelt werden sowie Erkenntnisse für die Regelwerksarbeit. In der Zusammenführung können damit Pilot-Projekte wissenschaftlich begleitet werden und in der Endkonsequenz die Integration von erneuerbar erzeugten Gasen in einer erweiterten Nutzung dargestellt werden.
Derzeit gibt es in Deutschland rund 9.500 Biogasanlagen, von denen etwa 220 Biomethan ins Gasnetz einspeisen. Diese Anlagen leisten bereits heute einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und somit zum Klimaschutz. Allerdings fallen in den kommenden Jahren viele Bestandsanlagen demnächst aus der Förderung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), und ein wirtschaftlicher Betrieb könnte dadurch gefährdet sein.
Vor dem Hintergrund des Mehrwertes der Biogasanlagen für die Energiewende sollte ihr Betrieb jedoch erhalten bleiben und es sollten weitere Nutzungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden. In der Biogas-Branche wurden hierzu bereits Projekte initiiert.
In ENEVEG wurden nun weitere Konstellationen für die Nutzung von Biogasanlagen geprüft. Mögliche Konzepte sind beispielsweise die kombinierte Einspeisung von teilaufbereitetem Biogas und Wasserstoff in begrenzte Netzabschnitte („Netzzelle“) oder der Ansatz, grünen Wasserstoff aus Biogas zu erzeugen. Das Projekt soll wissenschaftliche Fragestellungen zu diesen Konzepten beantworten, um so den Stand der Technik weiterentwickeln zu können. Ziel ist es, den bestehenden Biogasanlagen Möglichkeiten für eine Nutzung über das EEG hinaus aufzuzeigen, um diese für die Erzeugung von erneuerbaren Gasen zu erhalten – auch nach Ablauf der auf 20 Jahre begrenzten Förderung.
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