01. Dezember 2018
Wie kann die Dekarbonisierung einer ganzen Volkswirtschaft gelingen? Das Projekt widmet sich der These, dass es wichtig ist, die technisch gut ausgebaute Gasinfrastruktur in Deutschland zu nutzen, und fokussiert die Produktion und Nutzung von erneuerbaren Gasen. Erneuerbare Gase sind sowohl Biogase als auch mittels Elektrolyse und Methanisierung hergestellte Gase (sogenannte erneuerbare Power-to-Gas Gase; EE-PtG-Gase). Um ihren Nutzen für die Dekarbonisierung entfalten zu können, braucht es eine angemessene Einbindung in die vorhandenen Gesetze und Verordnungen. Abgesehen von der Stromerzeugung aus Biogas fehlen entsprechende Regelungen weitestgehend; teilweise behindern sie sogar die Nutzung von erneuerbaren Gasen. Aus dem Projekt heraus werden Vorschläge erarbeitet, um die Benachteiligung gegenüber anderen Technologien zur Reduzierung von Treibhausgasen aufzulösen.
Die Betrachtung beleuchtet die Vorschläge aus verschiedenen Perspektiven und unterstützt so die Quantifizierung der Förderung einerseits und des generierten Nutzens andererseits. So wird der Einfluss eines geänderten Rechtrahmens auf die Produktion von erneuerbaren Gasen und deren Nachfrage in einer betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Analyse verdeutlicht (bottom-up Bewertung). Darüber hinaus wird das deutsche Energiesystem modelliert, um die Auswirkungen eines angemessenen Rechtsrahmens aus volkswirtschaftlicher Perspektive zu bewerten (bottom-down). Die Untersuchung erstreckt sich auf vielfältige Nutzungsmög-lichkeiten erneuerbarer Gase in den Sektoren Wärme, Mobilität, Elektrizität und nichtenergetische Verwendung unter Nutzung des Gasnetzes.
Aus dieser Gesamtbetrachtung von rechtlichen, betriebs- und volkswirtschaftlichen Einflussfaktoren entwickelt das Projekt ausgewogene Vorschläge für die Integration von erneuerbaren Gasen für Gesetz- und Verordnungsgeber.
G 201708