31. Januar 2023
Projektlaufzeit: 11.2022 - 01.2023
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: W 202213
Projekt des DVGW-Zukunftsprogramms Wasser
Am Projekt waren folgende Partner beteiligt:
Im Kurzvorhaben CARB(H2O)N sollte der aktuelle Wissensstand im Bereich der Treibhausgasbilanzierung zielgerichtet aufbereitet werden, um die Entwicklung einer standardisierten Vorgehensweise zur kennzahlenbasierten Ermittlung der Emissionen der Wasserversorgung zu unterstützen. Hierfür sind folgende Arbeitschritte umgesetzt worden:
In Ländern wie Deutschland geht ein großer Teil des Gesamtverbrauchs an fossilen Energieträgern auf Industrieunternehmen zurück. In der öffentlichen Wahrnehmung wird ihnen deshalb eine besondere Rolle bei der Erreichung der Klimaziele zugesprochen. Auch in der Wasserwirtschaft sehen sich Unternehmen aufgrund des gestiegenen öffentlichen Interesses und dem hohen politischen Druck immer stärker veranlasst, sich intensiv mit den Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz und Klimaneutralität auseinanderzusetzen.
Bislang hat jedoch nur eine geringe Anzahl der rund 6.000 Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland eine Klimaneutralitätsstrategie erstellt. Erfahrungsberichte dieser Versorger belegen, dass die Ermittlung der direkten Emissionen von Treibhausgasen (THG) und der indirekten aus der Erzeugung von Energie, die von außerhalb bezogen wird, möglich ist. Die bislang optionale Bilanzierung der übrigen Emissionen, die durch Dritte verursacht werden, zum Beispiel bei Zulieferern oder Dienstleistern, erfolgt bislang jedoch nur unzureichend und wird vereinzelt gar nicht berücksichtigt.
Um diese Lücke zu schließen, wurden im Rahmen von CARB(H2O)N die wissenschaftlichen Grundlagen für die Erstellung eines Leitfadens entwickelt, der die Bilanzierung aller THG-Emissionen in der Wasserversorgung und den wasserwirtschaftlichen Prozesse erläutert. Ziel war es, den aktuellen Wissensstand im Bereich der THG-Bilanzierung zielgerichtet aufzubereiten und so die Entwicklung einer standardisierten Vorgehensweise zur kennzahlenbasierten Ermittlung der Emissionen in diesem Bereich zu unterstützen.
Die Untersuchungen im Rahmen des Forschungsprojekts haben aufgezeigt, dass vor dem Hintergrund einer einwandfreien Trinkwasserqualität auch zukünftig energieintensive Aufbereitungsstufen wie Aktivkohle- oder Membranfiltration sowie Entgasungsverfahren (direkte Emissionen) unverzichtbar sein werden. Eine klimaneutrale Trinkwasserproduktion ist deshalb für viele Versorger mittelfristig nur mit erheblichen finanziellen wie zeitlichen Anstrengungen zu erreichen. Für einzelne Versorger ist dieses Ziel mittelfristig möglicherweise auch gar nicht umsetzbar.
Das Ziel der Wasserversorgung sollte sein, ein Klimamanagementsystem zu etablieren, welches Quellen von THG-Emissionen sichtbar macht, um diese in einem nächsten Schritt gezielt reduzieren zu können. Der im Rahmen des Vorhabens erarbeitete Gliederungsvorschlag für eine Handreichung zur Ermittlung der Klimaneutralität von Wasserversorgungsunternehmen kann hierfür als Ausgangspunkt dienen.
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