31. Juli 2024
Projektlaufzeit: 05.2021 - 07.2024
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: W 202016
Das Projekt wurde durchgeführt von:
Im Rahmen von MibiTemp wurde untersucht, welche Veränderungen sich für folgende mikrobiologische Parameter bei einer Wassertemperatur von über 20°C ergeben:
Betrachtet wurden verschiedene Aspekte wie Vermehrungsprozesse, Relevanz der Rohwasserherkunft, perspektivische Auswirkungen von Temperaturerhöhungen (z. B. durch Folgen des Klimawandels) auf die mikrobiologische Wasserbeschaffenheit sowie Möglichkeiten zur Vermeidung möglicher negativer Effekte. Ziel war eine grundlegende Bewertung des Effektes erhöhter Wassertemperaturen auf die mikrobiologische Situation bei der Wasserverteilung. Auf dieser Grundlage konnten Erkenntnisse hinsichtlich der Konsequenzen für die Praxis abgeleitet werden.
Faktoren wie Klimaveränderung, bauliche Verdichtung, Ausbau der Fernwärme oder Rückgang des Wasserverbrauchs führen zu erhöhten Wassertemperaturen. Diese wirken sich auf mikrobiologische Parameter aus und stellen bereits heute in vielen Regionen Deutschlands eine Herausforderung dar. Die Vermehrungsansprüche u.a. von coliformen Bakterien, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa und Legionellen wurden in verschiedenen DVGW-Projekten bereits untersucht. Mit Ausnahme der Legionellen wurden die Untersuchungen überwiegend bei Temperaturen unterhalb von 20°C durchgeführt. Inwiefern die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen und Empfehlungen auch bei über 20°C gültig sind, war bislang nicht eindeutig ableitbar.
Die Frage, inwiefern sich erhöhte Wassertemperaturen auf die mikrobiologische Situation in der Trinkwasserverteilung auswirken, konnte damit nicht hinglänglich beantwortet werden. Im Rahmen des Forschungsprojektes MibiTemp wurden daher die Vermehrungsansprüche verschiedener Erregergruppen untersucht. Mittels moderner molekularbiologischer Verfahren wurde der Temperatureffekt auf die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft überprüft, um ganzheitliche mikrobiologische Aussagen zu ermöglichen.
Insgesamt zeigte sich, dass die mikrobiologische Situation im Verteilungssystem auch bei erhöhten Wassertemperaturen grundsätzlich stabil ist. Daraus ist abzuleiten, dass die Wasserverteilung in Deutschland bei den untersuchten Randbedingungen für die Mikrobiologie nicht temperaturvulnerabel ist. Damit behalten Erkenntnisse aus vorherigen Forschungsprojekten zu mikrobiologischen Parametern auch bei höheren Wassertemperaturen ihre Gültigkeit.
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