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01. Oktober 2024

(Not)Verbundleitungen

Entwicklung von Grundlagen und Konzepten für den Betrieb von (Not)Verbundleitungen (DVGW Zukunftsprogramm Wasser - W 202404)
Die Vernetzung von Wasserversorgungssystemen gilt als eine Maßnahme zur Steigerung der Versorgungssicherheit in Zeiten des Klimawandels.; © AdobeStock/ThomBal
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 10.2024 - 09.2027

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202404

Projekt des DVGW-Zukunftsprogramms Wasser

Ziele und Methodik

Mit dem Forschungsprojekt (Not)Verbundleitungen sollen für die Praxis konkrete Hinweise und Empfehlungen zum Themenfeld erarbeitet werden, die unter anderem für die Weiterentwicklung des Technischen Regelwerks herangezogen werden können. Dies umfasst zum Beispiel die Darstellung des derzeitigen Praxiswissens, die Aufarbeitung der Relevanz von gesetzlichen und vertraglichen Aspekten für Realisierung und Betrieb sowie die Aufklärung über physikalische, chemische und biologische Faktoren.

Dafür sieht das Arbeitsprogramm folgende Schritt vor:

  • Online-Umfrage und Interviews mit Wasserversorgern zur Aufarbeitung des Praxiswissens
  • Zusammentragen bestehender Fragestellungen zur Genehmigungspraxis, rechtlichen Würdigung sowie zu vertraglichen und kaufmännischen Aspekten
  • Zusammentragen und Auswertung von Randbedingungen zu hydraulischen Faktoren wie Dimensionierung, Drucksituationen und Übergabestellen
  • Prüfung von Anforderungen an die Inbetriebnahme bzw. an den Betrieb, u.a. Spülungen, Desinfektion
  • Ableitung von Empfehlungen zu Aspekten der Wasserbeschaffenheit, u.a. zum Erhalt der mikrobiologischen Stabilität
  • Formulierung von Schlussfolgerungen und Empfehlungen zur Ergänzung des Technischen Regelwerks

 

Hintergrund

Der voranschreitende Klimawandel zeigt seine Folgen und auch die Wasserwirtschaft ist gefordert, entsprechende Anpassungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Regional ungleich verteilt auftretende Extremwettereignisse mit "zu viel Wasser" sowie länger anhaltende Dürreperioden mit "zu wenig Wasser" lassen dem Thema Resilienz eine wesentliche Relevanz bei der Erarbeitung von Wasserversorgungskonzepten zukommen. Aber auch demographische Entwicklungen oder industrielle Ansiedelungen zeigen ihre Auswirkungen.

Eine Maßnahme zur Verbesserung der Resilienz ist daher die Vernetzung der Wasserversorgungssysteme. Diese findet auch im Aktionsprogramm der Nationalen Wasserstrategie unter der Überschrift "Wasserinfrastrukturen klimawandelangepasst weiterentwickeln - vor Extremereignissen schützen und Versorgung gewährleisten" Berücksichtigung. Die Vernetzung von Versorgungssystemen erfolgt über Leitungen, die als Verbund- oder Notverbundleitung bezeichnet werden. Im Havariefall, wie er auch in Katastrophen- oder Krisenfällen fast ausnahmslos eintritt, können sogenannte "fliegende Leitungen" zum Einsatz kommen.

Aussagen aktueller Klimamodelle, aber auch historische Extremwettereignisse, wie die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021, prognostizieren, dass die Relevanz und die Notwendigkeit von Verbundleitungen in Zukunft deutlich zunehmen werden. Praxiswissen, Erfahrungswerte und Empfehlungen für Betriebskonzepte von Verbund- und Notverbundleitungen liegen bislang noch nicht gebündelt vor. Umso umfangreicher gestalten sich die mit dem Thema verbundenen Fragestellungen. Das Forschungsprojekt (Not)Verbundleitungen knüpft daran an und leistet damit einen Beitrag zum Handlungsfeld "Resiliente Ver- und Entsorgungsinfrastrukturen" der Roadmap Wasserwirtschaft 2030.

 

Ansprechpartnerin
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Dr. Julia Rinck
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 91 88-221
Forschung zum Thema Klimawandelanpassung