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01. Januar 2025

TFA-Trink

Bestandsaufnahme zur Betroffenheit der deutschen Wasserversorgung durch die potenzielle Grenzwerteinführung bzw. Leitwertabsenkung für Trifluoressigsäure (W 202429).
Wasserproben sind entscheidend für die Überwachung der Wasserqualität, zur Identifikation von Schadstoffen und damit für die Gewährleistung der Trinkwassersicherheit.; © AdobeStocj/kozorog
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 01.2025 - 06.2025

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202429

Ziele und Methodik

Das Kleinvorhaben TFA-Trink dient der Bestandsaufnahme der Betroffenheit der deutschen Wasserversorgung durch die potenzielle Einführung eines Grenzwerts bzw. der potenziellen Absenkung des aktuell bestehenden Trinkwasserleitwerts für TFA. In diesem Kontext zielt das Projekt drauf ab das Vorkommen von TFA in Rohwässern in Deutschland sowie deren Entfernbarkeit während der Trinkwasseraufbereitung zu untersuchen. Im Ergebnis sollen Handlungsempfehlungen für deutsche Wasserversorger zum Umgang mit TFA abgeleitet werden. Den Untersuchungen werden folgende Fragestellungen zugrunde gelegt:

  • Wie stellt sich die aktuelle Belastungssituation mit TFA in Rohwässern in Deutschland dar?
  • Wie wirksam sind die in der Trinkwasseraufbereitung in Deutschland angewandten naturnahen und technischen Verfahren zur Entfernung von TFA aus belasteten Rohwässern?

Zu diesem Zweck gliedert sich das Forschungsprojekt in drei Arbeitspakete:

  • Charakterisierung der aktuellen Belastungssituation anhand statistischer Auswertungen vorhandener Monitoringdaten,
  • Charakterisierung der Entfernbarkeit von TFA bei der Trinkwasseraufbereitung mittels fundierter Literaturrecherche sowie Auswertung von Messdaten von Wasserwerken.

 

Hintergrund

Trifluoressigsäure (TFA) ist eine synthetische chemische Verbindung aus der Gruppe der Perfluorcarbonsäuren. Aufgrund ihrer guten Löslichkeitseigenschaften wird TFA als Lösungsmittel in der chemischen Forschung und Industrie eingesetzt. Mit steigender Aufmerksamkeit gegenüber der Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), welche in der aktuellen Definition der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) auch TFA enthält, rücken TFA nun auch vermehrt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und der Regulatorik.

Infolge von neusten Studienerkenntnissen hat Deutschland im Frühjahr 2024 bei der ECHA (Europäischen Chemikalienagentur) die Einstufung von TFA als reproduktionstoxisch beantragt. Sollte die ECHA dem Antrag folgen, könnte TFA als sogenannter „relevanter Metabolit" von Wirkstoffen von Pflanzenschutzmitteln eingestuft werden. Dies hätte zur Folge, dass nach Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ein Grenzwert von 0,1 µg/L im Trinkwasser nicht überschritten werden darf. Aufgrund des ubiquitären Vorkommens von TFA in Rohwasserressourcen und des Fehlens technisch und wirtschaftlich effizienter Aufbereitungstechniken zur Entfernung von TFA könnte die Einführung dieses Grenzwertes eine große Herausforderung für die Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland darstellen.

Im Rahmen von TFA-Trink wird die Betroffenheit der deutschen Trinkwasserversorgung hinsichtlich der potenziellen Einführung eines Grenzwerts bzw. einer Absenkung des aktuell bestehenden Trinkwasserleitwerts für TFA untersucht.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Daniel Trösch
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 9188 349
Forschung zum Thema Spurenstoffe