01. März 2016
Die Filtration über Kornaktivkohle wird seit Jahrzehnten zur Trinkwasseraufbereitung eingesetzt. Während die Anlagentechnik gleich geblieben ist, hat sich die Produktpalette der im Handel verfügbaren Kornaktivkohlen wesentlich verändert. Die Bewertung der neuen Aktivkohletypen im Hinblick auf ihre Adsorptionseigenschaften war in den letzten Jahren Gegenstand mehrerer Forschungsvorhaben sowie Studien von Wasserversorgungsunternehmen. Hingegen wurden Kriterien, die für den Einsatz im Wasserwerk aus verfahrenstechnischer Sicht erforderlich sind, wie beispielsweise eine gute Benetzbarkeit oder hohe Abriebsfestigkeit, bislang bei der Auswahl der Aktivkohlen nicht berücksichtigt.
Mängel bei granulierten Aktivkohlen zur Wasseraufbereitung können derzeit nicht sicher ausgeschlossen werden, obwohl diesbezüglich Mindestanforderungen in den entsprechenden Normen und Regelwerken definiert sind. Daher ist eine Überarbeitung der aktuellen Testmethode hinsichtlich der Benetzbarkeit zwingend erforderlich. Weiterhin sind Anforderungen an die Benetzbarkeit zu definieren.
Das Ziel des Vorhabens besteht darin, eine Methode zur Ermittlung der Benetzbarkeit zu erarbeiten und eine Mindestanforderung für Aktivkohlen zur Wasseraufbereitung festzulegen. Die gewonnenen Ergebnisse stellen die Basis für die Überarbeitung der DIN EN 12915-1 „Produkte zur Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch – Granulierte Aktivkohle“ sowie des DVGW-Arbeitsblatts W 239 "Entfernung organischer Stoffe bei der Trinkwasseraufbereitung durch Adsorption an Aktivkohle" dar. Ergänzend werden erste orientierende Untersuchungen zur vergleichenden Bewertung der beiden etablierten Methoden zur Bestimmung des Abriebs an Aktivkohlen durchgeführt, um ggfs. daraus resultierenden Handlungsbedarf für die Überarbeitung der DIN EN 12915-1 und des DVGW-Arbeitsblatts W 239 ableiten zu können.
Altes Förderkennzeichen: W 4/01/15