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01. Mai 2024

Invertebraten

Invertebraten in Trinkwasserverteilungssystemen - Erfassung, Bewertung, Beherrschung (W 202320).
Ostracoda, auch bekannt als Muschelkrebse, können als Invertebraten in Trinkwassernetzen vorkommen.; © AdobeStock/shoma81
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 05.2024 - 04.2027

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202320

Ziele und Methodik

Mit dem Forschungsprojekt wird das Ziel verfolgt, frühzeitig relevante, klimabedingte Auswirkungen auf die Vermehrung von Makroinvertebraten in Trinkwasserversorgungssystemen zu identifizieren, um darauf ausgerichtet geeignete Maßnahmen abzuleiten. Damit soll zum einen die Sprachfähigkeit der Branche garantiert und zum anderen die Grundlage zur Weiterentwicklung des Technischen Regelwerks gelegt werden.

Zu diesem Zweck wird ein komplexes Untersuchungsprogramm umgesetzt, welches Versuche im Labor im kleintechnischen Maßstab sowie umfangreiche Praxisuntersuchungen umfasst. Dafür dient folgendes Arbeitsprogramm:

  • Recherche und Aufbereitung des aktuellen Wissensstands zu Invertebraten
  • Aufarbeitung des vorhandenen Betriebswissens mit Praxispartnern in Workshops
  • Entwicklung einer Datensammlung in Form einer Datenbank
  • Zucht von Invertebraten für Laboruntersuchungen
  • Untersuchungen zur Wirksamkeit von Desinfektionsverfahren bzw. der Wirkweise von Spülverfahren
  • Untersuchung der Besiedlung von Invertebraten durch coliforme Bakterien und Enterokokken
  • Etablierung neuer Monitoringverfahren
  • Untersuchungen in Trinkwassernetzen

 

Hintergrund

Makroinvertebraten sind größere wirbellose Tiere, die mit dem bloßen Auge sichtbar sind. Dazu gehören beispielsweise Wasserasseln, Wasserschnecken und Zuckmückenlarven. Da Wasserversorgungsanlagen künstliche Ökosysteme sind, ist deren Besiedelung durch verschiedene Invertebraten grundsätzlich möglich. Zuletzt haben Wasserversorger ein erhöhtes Vorkommen von Makroinvertebraten in Trinkwassernetzen festgestellt, die zuvor unauffällig waren. Als eine wesentliche Ursache für die zunehmenden Befunde wird der klimabedingte Anstieg der Wassertemperaturen diskutiert. Denn: Wärmeres Wasser begünstigt die Vermehrungszyklen der Invertebraten.

Ein weiteres neues Themenfeld in diesem Kontext ist die Verbindung der sich vermehrenden Invertebraten mit coliformen Bakterien. Das führt zu hohen coliformen Befunden im Trinkwasser.

Zur Beherrschung der Probleme im Zusammenhang mit Invertebraten nehmen Unternehmen aufwändige Maßnahmen vor. Da es sich hierbei um grundsätzliche neue Fragestellungen handelt, zu welchen bislang keine Erfahrungen oder Handlungsempfehlungen vorliegen, besteht erheblicher Klärungsbedarf hinsichtlich der Wirkung und Nachhaltigkeit der Maßnahmen.

Erste Ansätze wurde bereits 2022 mit 14 Wasserversorgungsunternehmen aus verschiedenen Regionen in Deutschland diskutiert. Auf dieser Grundlage strebt das Projekt Invertebraten danach, innovative Monitoringmethoden zu entwickeln, Desinfektions- sowie Spülverfahren zur Elimination von Invertebraten zu bewerten, um damit bestehende Wissenslücken zur Thematik zu schließen.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Daniel Trösch
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 9188 349
Forschung zum Thema Wasserqualität