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Wasserproben im Labor

28. Februar 2023

SARS-CoV-2 Monitoringmethoden

Entwicklung von Monitoringmethoden für SARS-CoV-2 in Rohwässern und vergleichende Untersuchungen von behüllten und unbehüllten Viren in der Aufbereitung (W 202014)
Wasserproben im Labor; © Rheinenergie
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 01.2021 - 06.2022

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202014

Ziele und Methodik

Im Rahmen von SARS-CoV-2 Monitoringmethoden wurden Rohwässern mittels molekularbiologischer Verfahren untersucht, um zu klären, wie im Wasser enthaltene Viren auf bestimmte Behandlungsverfahren reagieren. In einem ersten Schritt wurde die Methodik der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zum Nachweis von SARS-CoV-2 weiterentwickelt. Hierfür wurde die Probenaufbereitung an die Matrix Rohwasser angepasst und und der Nachweis durch Versuchsreihen validiert. Ringversuche sollten Aufschluss über den Grad der Reproduzierbarkeit sowie die Robustheit der Nachweismethode geben. Die optimierten Methoden wurden für ein Rohwassermonitoring genutzt. Weiterhin wurden vergleichende Versuche zum Verhalten von behüllten und unbehüllten Viren in der Trinkwasseraufbereitung durchgeführt.

 

Hintergrund und Ergebnisse

Eine Übertragung von SARS-CoV-2 erfolgt nach derzeitigem Wissensstand vor allem über den direkten Kontakt zwischen Personen oder kontaminierte Flächen. Da ein Teil der infizierten Personen das Virus über die Verdauung ausscheidet, wird befürchtet, dass dieses über den Abwasserpfad auch in den Kreislauf der Trinkwassergewinnung gelangen kann. Nach der DVGW-Literaturstudie SARS-CoV-2 in der Wasserversorgung ist die Verbreitung des Erregers über das Trinkwasser jedoch als äußerst unwahrscheinlich einzustufen. Das Multibarrieresystem der Trinkwasseraufbereitung und die Desinfektionsverfahren bieten demnach einen guten Schutz gegenüber möglichen Kontaminationen mit Viren – also auch mit SARS-CoV-2.

Nichtsdestotrotz ist eine Anpassung und Optimierung der Methodik für den Nachweis von SARS-CoV-2 in Rohwasser notwendig, um das Vorkommen dieser Viren im Prozess der Wasseraufbereitung zu erfassen. Der Nachweis beruht in den meisten Fällen auf der Erfassung der Nukleinsäure und erlaubt keine Differenzierung zwischen infektiösen und nicht-infektiösen Viren. Im Projekt SARS-CoV-2 Monitoringmethoden wurden die molekularbiologischen Verfahren verbessert und an die Matrix Rohwasser angepasst, so dass intakte Viren auch in einem großen Probenvolumen nachweisbar waren.

Die gewonnenen Daten in Kombination mit aktuellen Studien belegen, dass SARS-CoV-2 aufgrund seines Aufbaus und seines einzelsträngigen RNA-Genoms durch Chlorung, Ozonung und UV-Bestrahlung effektiv inaktiviert werden kann. Basierend auf den durchgeführten Untersuchungen von Oberflächenwässern und der Betrachtung der aktuellen Literatur ist eine Verbreitung von SARS-CoV-2 über den Trinkwasserpfad höchst unwahrscheinlich. Das Multibarrierensystem der Trinkwasserversorgung und vor allem die Desinfektionsverfahren bieten einen zusätzlichen wirksamen Schutz gegenüber möglichen Kontaminationen mit Viren – und damit auch SARS-CoV-2.  

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden kommissarischen Ansprechpartner
Dr. Mathis Keller
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 91 88-727
Forschung zum Thema Wasseraufbereitung