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01. Dezember 2023

Aeromonaden

Aeromonaden in Leitungsnetzen, Vorkommen, Bewertung, Identifizierung und Ursachenforschung (W 202324).
Aeromonaden finden sich ubiquitär im Wasser (Süß-, Brack und Meerwasser) und zum Teil im Erdreich.; © AdobeStock/Dr_Microbe
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 12.2023 - 12.2026

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202323

Ziele und Methodik

Ziel des Projekts Aeromonaden ist es, eine Bewertung für die Wasserversorgungsunternehmen (WVU) in Form eines Handlungsleitfadens zu erarbeiten, die diese als Argumentationshilfe für die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern nutzen können. Folgende Fragen sollen im Zuge dessen beantwortet werden:

  • Welche Aeromonas-Arten treten in Trinkwässern auf und wie sind diese zu bewerten?
  • Warum treten große Unterschiede in den verschiedenen Trinkwässern auf?
  • Welche Faktoren kommen als Ursachen in Frage und welche WVU müssen deshalb mit dem Vorkommen rechnen?
  • Wie kann man diese Ursachen möglicherweise bekämpfen?

Dafür ist folgendes Arbeitsprogramm vorgesehen:

  • Recherche zum internationalen Wissensstand und theoretische Betrachtung zur Bewertung
  • Untersuchungen in Proben aus der Praxis
  • Etablierung der molekularbiologischen Methodik zur Identifizierung von Aeromonaden auf Artniveau
  • Zusammenfassung der Erkenntnisse zu Vorkommen, Bewertung und Identifizierung
  • Charakterisierung der Trinkwässer mit hohen und niedrigen Aeromonaden-Befunden
  • Laborversuche zu den Vermehrungsbedingungen
  • Diskussion und Erprobung von Maßnahmen gegen die Verbreitung von Aeromonaden
  • Erarbeitung eines Handlungsleitfadens für WVU

 

Hintergrund

Aeromonaden können als Begleitflora beim Nachweis coliformer Bakterien in Trinkwasserproben detektiert werden. Zur Einordnung der Bakterien kommt die Oxidase-Reaktion als mikrobiologisches Untersuchungsverfahren zum Einsatz. Sind die Mikroorganismen oxidase-negativ, gelten sie entsprechend der Norm als "coliforme Bakterien". Zeigen sie jedoch eine positive Reaktion, so handelt es sich meist um Aeromonas-Spezies. Diese sind nicht in der Trinkwasserverordnung geregelt und werden in der Regel auch nicht als Krankheitserreger eingestuft. Dennoch wird diskutiert, dass einzelne Spezies, wie z.B. Aeromonas hydrophila, Pathogenitätsfaktoren aufweisen und daher doch als solche zu betrachten wären. Dieser Sachverhalt wird vor allem von manchen Gesundheitsämtern kritisch bewertet. Dies kann wiederum zu Auseinandersetzungen in der Bewertung der Aeromonaden im Trinkwasser führen, wenn Wasserversorgungsunternehmen diese als Nebenbefunde bei routinemäßigen Trinkwasserproben im Netz ermitteln.

Aus diesem Grund soll im Projekt Aeromonaden ein Grundlagenpapier für die Branche zur Bewertung erstellt werden, um einerseits die hygienische Sicherheit des Trinkwassers auch bei einer solchen Befundlage darzustellen und andererseits bei Forderungen der Gesundheitsämter ein sachgerechtes Argumentarium zur Hand zu haben. Darüber hinaus müssen die Ursachen für das Vorkommen von Aeromonaden geklärt werden, um die Wasserversorger in die Lage zu versetzen, entsprechende Gegenmaßnahmen treffen zu können, sofern dies erforderlich ist.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Dr. Mathis Keller
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 91 88-727
Forschung zum Thema Wasserqualität