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01. August 2023

Halogenierte Desinfektionsnebenprodukte (haDes)

Untersuchung zum Vorkommen halogenierter Desinfektionsnebenprodukte in der deutschen Trinkwasserversorgung (W 202302).
Ozonanlage in einem Wasserwerk; © Stadtwerke Duisburg AG
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 08.2023 - 07.2025

Projektstatus: laufend

Förderkennzeichen: W 202302

Ziele und Methodik

Mit dem Projekt Halogenierte DesinfektionsnebenproduktehaDes sollen analytische und technische Voraussetzungen geschaffen werden, um das Vorkommen von halogenierten Desinfektionsnebenprodukten (DBP) im Trinkwasser in Deutschland und deren toxikologischen Relevanz zu untersuchen. Im Zuge dessen soll geklärt werden, inwieweit die DBP bei der Aufbereitung von Rohwasser, bei der Desinfektion von Trinkwasser und im Trinkwasserverteilungsnetz durch Nachdesinfektion gebildet werden und in eventuell toxikologisch relevanten Konzentrationen bis zu den Konsumenten gelangen können.

Hierfür werden folgende Teilaspekte betrachtet:

  • Welche nicht regulierten halogenierten DBP können im Trinkwasser nachgewiesen werden?
  • In welcher Konzentration treten die nachgewiesenen DBP im Trinkwasser auf?
  • Existieren Indikatormesswerte anhand welcher die Freisetzung von DBP abgeschätzt werden könnte?
  • Sind die Befunde toxikologisch relevant?

Das Forschungsprojekt gliedert sich in vier Arbeitspakete:

  1. Weiterentwicklung bestehender Analyseverfahren und Erweiterung dieser um halogenierte, stickstoffhaltige DBP
  2. Durchführung von Labor- und Feldversuchen zur Untersuchung der Bildung von DBP in Rohwasser, in Aufbereitungsstufen sowie im Trinkwasser
  3. Durchführung von Laborversuchen zu genotoxischen Effekten von DBP
  4. Bewertung der Forschungsergebnisse unter Einbeziehung weltweiter Literaturdaten sowie Diskussion in den DVGW-Fachgremien

 

Hintergrund

Um die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser konstant sicherzustellen, kommen - zumindest zeitweise - Desinfektionsverfahren mit chemischen Desinfektionsmitteln wie Chlor, Hypochlorit oder auch Ozon zum Einsatz. Dies geschieht mit dem Wissen, dass bei der Desinfektion unerwünschte Nebenreaktionen mit natürlichen Wasserinhaltsstoffen ablaufen. Dabei werden Desinfektionsnebenprodukte (DBP) gebildet, von welchen eine Vielzahl stark gesundheitsgefährdende Eigenschaften (u.a. Genotoxizität, Karzinogenität oder Zytotoxizität) aufweist. Diese DBP werden in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) mit einzuhaltenden Grenzwerten bei der Abgabe am Wasserhahn der Verbraucherinnen und Verbraucher reglementiert.

Neuere Studien aus den USA weisen nun darauf hin, dass weitaus gesundheitsgefährdendere DBP gebildet werden können, als diese, die bereits in der TrinkwV reguliert werden. Hierbei handelt es sich insbesondere um bromierte und iodierte DBP. Über das Vorkommen halogenierter, insbesondere iodierter DBPs ist in deutschen Trinkwässern bisher wenig bekannt. Hier setzt das Forschungsprojekt Halogenierte DesinfektionsnebenproduktehaDes unter Einbindung betroffener Wasserversorger an.

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Daniel Trösch
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 9188 349
Forschung zum Thema Wasserqualität