30. Juni 2023
Projektlaufzeit: 08.2019 - 06.2023
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: W 201904
In dem Vorhaben Erhöhte Wassertemperaturen werden die komplexen Prozesse der Erwärmung des Trinkwassers untersucht, um so die zukünftige Entwicklung zu prognostizieren und daraus Handlungsfelder wie Netzbetrieb, Netzplanung, Regelsetzung und Öffentlichkeitsarbeit abzuleiten.
Am Projekt waren folgende Partner beteiligt:
Zusätzlich wurde das Projekt gefördert durch:
Ziel des Vorhabens war es, die komplexen Prozesse der Erwärmung des Trinkwassers zu entschlüsseln und die zukünftige Entwicklung zu prognostizieren, so dass Konsequenzen für Handlungsfelder wie Netzbetrieb, Netzplanung, Regelsetzung und Öffentlichkeitsarbeit abgeleitet werden können. Folgende Schritte waren Bestandteil des Projekts:
Erhöhte Wassertemperaturen im Trinkwassernetz sind für Wasserversorgungsunternehmen bereits heute eine große Herausforderung. Dies betrifft genauso rechtliche Aspekte wie die Kommunikation mit dem Kunden aufgrund von Beschwerden über warmes Wasser oder der Diskussion mit dem Bereich Fernwärme. Zunehmend steigt das Interesse an einer Identifizierung von wirkungsvollen Gegenmaßnahmen.
Zwar darf laut Regelwerk im Kaltwasser eine Temperatur von 25 °C, nach maximal 30 Sekunden nach Öffnen der Entnahmestelle, nicht überschritten werden. Seit mehreren Jahren weisen Versorgungsunternehmen jedoch darauf hin, dass an manchen Stellen im Rohrnetz die Trinkwassertemperatur anhaltend über 25 °C liegt. Hieraus ergibt sich eine Diskrepanz zwischen Regelwerk und Praxisrealität. Mit einer Verschärfung der Relevanz dieser Thematik ist somit zu rechnen.
Das Ziel des Forschungsprojektes war es, basierend auf umfangreichen Untersuchungen, Grundlagen für verschiedene Handlungsfelder zum Umgang mit der Problematik hoher Wassertemperaturen im Verteilungssystem zu erarbeiten. Dies betrifft zum Beispiel die Kommunikation, die Weiterentwicklung des DVGW-Regelwerkes sowie die Ableitung von Strategien zur Beherrschung der Problematik.
Zu Beginn des Projekts wurden Wasserversorger zu erhöhten Temperaturen in ihren Trinkwasserrohrnetzen befragt. Dies hat gezeigt, dass Werte von über 25 °C vorkommen und auch zu Kundenreklamationen führen können. Die Messungen in den Trinkwasserrohrnetzen haben bestätigt, dass insbesondere in den Sommermonaten die Wassertemperatur zunimmt. Die höchsten Werte wurden in Stichleitungen und stagnierenden Netzbereichen registriert. Das Maximum lag bei 30 °C.
Ebenso wurden im Projekt Bodenmessungen durchgeführt. Mit Bodentemperatursonden konnten die Prozesse der Erwärmung des Bodens in unterschiedlichen Tiefen identifiziert werden. Während die Oberflächentemperatur wesentlich durch die Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung und Oberflächenbeschaffenheit bestimmt sind, findet mit zunehmender Tiefe eine Dämpfung des Wärmeeintrags über die Oberfläche statt. An sonnigen Standorten mit befestigter Oberfläche lagen die Bodentemperaturen in einer Tiefe zwischen einem und 1,5 Metern bei über 25 °C.
Ergänzend zu den Messungen wurde ein numerisches Bodenmodell zur Berechnung der Bodentemperaturentwicklung entwickelt. Ein einfacher Ansatz zur Abschätzung des Erwärmungsrisikos im Trinkwasserrohrnetz ist unter anderem die Verwendung von Satellitendaten.
Der Forschungsbericht ist Bestandteil ausgewählter Abonnements des DVGW-Regelwerk Online Plus. Als Nicht-Abonnent können Sie Forschungsberichte als PDF kostenpflichtig über das DVGW-Regelwerk Online Plus beziehen.
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