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Baustelle mit Bagger und Absperrband "Achtung Wasserleitungen"

30. November 2022

INNO-SANITECH

Bewertung innovativer Sanierungstechnologien in der Trinkwasserverteilung (DVGW-Zukunftsprogramm Wasser – W 202129)
Wasserversorger benötigen Technologien für die Prüfung und punktgenaue Sanierung von Rohrleitungen; © iStock/Christian Schwier
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 01.2022 - 11.2022

Projektstatus: abgeschlossen

Förderkennzeichen: W 202129

Projekt des DVGW-Zukunftsprogramms Wasser

Ziele und Methodik

Ziele des Forschungsprojekts INNO-SANITECH waren es

  • Wasserversorgern eine systematische Übersicht über den Stand der Technik der Sanierungsverfahren zur Verfügung zu stellen,
  • die Leistungsfähigkeit der Technologien zu beschreiben und zu bewerten,
  • Wissenslücken zu den einzelnen Verfahren aufzuzeigen,
  • Entscheidungsfindungsprozesse für die Auswahl und Bewertung der Systeme zu unterstützen,
  • Impulse für eine Erweiterung bzw. Anpassung von Sanierungstechnologien zu geben und
  • Grundlagen für weitere Forschungslinien zum Thema zu erarbeiten.

Im Zuge einer Gap-Analyse, mittels welcher operative und strategische Lücken erfasst und Schwachstellen frühzeitig erkannt werden sollten, konnten folgende Ergebnisse erzielt werden:

  • Im Rahmen von Literatur- und Branchenrecherchen konnten Erkenntnisse zum aktuellen Stand der Technik von Sanierungsverfahren sowie zum Einsatz von Verfahren zur punktuellen Innenreparatur von Trinkwasser-, Abwasser- sowie Öl- und Gasleitungen gewonnen werden. Dabei wurden Einschätzungen der Technologieanbieter zu Leistungsfähigkeit und Reifegrad solcher Verfahren erhoben.
  • Mittels einer Online-Umfrage unter Wasserversorgungsunternehmen zum Stand der Sanierung und Erneuerung von Trinkwasserleitungen wurde der Bedarf für punktuelle Reparaturverfahren ermittelt. Im Zuge dessen konnten Erfahrungen und Anforderungen an innovative Sanierungstechnologien eruiert werden.

Als Perspektive bzw. Konsequenz für die Wasserversorgung kann zusammenfassend festgehalten werden, dass die Anwendung der punktuellen Innenreparatur für die Instandhaltung von Trinkwassersystemen aktuell von geringer Relevanz ist. Damit sich solche Verfahren mittelfristig etablieren können, sollten die Inspektionsverfahren Aussagen zum Zustand der Leitungen ermöglichen sowie das Kosten-/Nutzenverhältnis abgewogen und hygienische Fragestellungen geklärt sein.

 

Hintergrund

Die Wasserinfrastruktur ist vergleichsweise langlebig. Ein großer Teil des heutigen Trinkwassernetzes wurde in den 1950er und 1960er Jahren erstellt bzw. zum letzten Mal grundhaft erneuert. Diese Generation der Rohrleitungen hat bald die durchschnittliche Nutzungsdauer von 62 Jahren erreicht. Das heißt: In den kommenden Jahren müssen mindestens 47.000 Kilometer oder 11 Prozent des gesamten Netzes erneuert bzw. saniert werden.

Um zu wissen, welche Leitungsabschnitte betroffen sind, müssen die Wasserversorger die Tragfähigkeit und die verbleibende Nutzungsdauer der Leitungen bewerten und Schwachstellen möglichst exakt lokalisieren. Denn mit Verfahren zur punktgenauen Sanierung ließe sich der Aufwand deutlich verringern. Für die Betreiber ist es somit essenziell, welche aktuellen zerstörungsfreien Prüfverfahren für die Inspektion der Leitungen geeignet sind ebenso wie die Frage, welche innovativen Verfahren für die Sanierung in Frage kommen. Und wie sind derzeit die Entwicklungstrends im Bereich Sanierung und ihr Reifegrad zu bewerten? Diesen Fragen sind die Forscher:innen der DVGW-Institute mit dem Projekt INNO-SANITECH nachgegangen.

Ergebnisse

Im Rahmen des Projekts konnten Erfahrungen und Anforderungen an innovative Sanierungstechnologien eruiert werden. Als Perspektive bzw. als Konsequenz für die Wasserversorgung kann festgehalten werden, dass die Anwendung punktueller Innenreparaturen für Instandhaltung von Trinkwassersystemen aktuell von geringer Relevanz ist. Als Voraussetzung, dass sich punktuelle Sanierungsverfahren mittelfristig etablieren können, müssten vorrangig die Inspektionsverfahren verbessert werden, um Aussagen zum Zustand der Leitungen zu ermöglichen.

 

Ansprechpartnerin
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an:
Dr. Julia Rinck
Hauptgeschäftsstelle / Technologie und Innovationsmanagement
Telefon+49 228 91 88-221