01. Februar 2021
Projektlaufzeit: 07.2019 - 02.2021
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: W 201903
GÜ W216 befasst sich mit den Parametern, die für die Prüfung und Bewertung der Beschaffenheit von gemischten Trinkwässern unterschiedlicher Herkunft herangezogen werden. Die Ergebnisse bilden die wissenschaftliche Grundlage für die Aktualisierung des DVGW-Arbeitsblatts W 216.
Das Projekt wird durchgeführt von:
Für eine Überarbeitung des DVGW-Arbeitsblatts W 216 müssen die Grundlagen, auf denen die derzeitigen Festlegungen basieren, aktualisiert werden. In dem Forschungsvorhaben GÜ W216 wurden – auf wissenschaftlicher Basis – die Vorgaben des Arbeitsblatts dahingehend geprüft, ob Parameter gestrichen oder die zulässigen Bandbreiten vergrößert werden könnten, ohne dass die Aussagekraft eingeschränkt wird. Ferner wurde der Frage nachgegangen, ob weitere Parameter zu betrachten sind. Die notwendigen Informationen wurden anhand von Recherchen und Befragungen von Wasserversorgern gewonnen und hinsichtlich ihrer Relevanz bewertet.
Die meisten Wasserversorger in Deutschland sind auf die Einspeisung über mehrer Wasserwerke und/oder den Fremdbezug angewiesen. Wie die Beschaffenheit von gemischten Trinkwässern unterschiedlicher Herkunft geprüft und bewertet werden kann, das beschreibt das DVGW-Arbeitsblatt W 216. Anhand von mischungsrelevanten Parametern wird darin abgeleitet, inwiefern nachteilige Veränderungen der korrosionschemischen Eigenschaften des Mischwassers zu erwarten sind.
Zur Bewertung werden die Parameter Chlorid, organischer Kohlenstoff (TOC-Wert), Phosphat, Sauerstoff, Sulfat und Säurekapazität bis zum pH-Wert von 4,3 herangezogen. Zusätzlich zeigt das Arbeitsblatt geeignete technische Maßnahmen für die Fälle auf, bei denen Trinkwässer mit unterschiedlicher Beschaffenheit vorliegen, um eventuelle Nachteile für die Wasserversorgungsanlagen sowie für die Abnehmer zu vermeiden.
Diese Parameter wurden im Projekt GÜ W2016 mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen abgeglichen. Dieser Abgleich zeigte, dass für einige der im aktuellen DVGW-Arbeitsblattes W 216 vorgegebenen Parameter Prognosen der korrosionschemischen Auswirkungen nach der Mischung unscharf sind, unter anderem durch eine gegenseitige Beeinflussung der Substanzen. Ferner spielen weitere Faktoren, wie beispielsweise eingesetzte Werkstoffe und die Netzbetriebsweise, eine entscheidende Rolle, die im Arbeitsblatt bisher nicht ausreichend berücksichtigt sind. Basierend auf diesen Ergebnissen empfiehlt die Studie eine konzeptionelle Überarbeitung des DVGW-Arbeitsblattes W 216.
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