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Mit einem Gasmessgerät geht ein Gasspürer die Erdgasleitungen ab und misst, ob diese dicht sind.

28. Februar 2022

Methan-Emissionen aus dem Verteilnetz (ME-DSO)

Inventur der Datenlage zur Abschätzung von Methan-Emissionen aus dem deutschen Gasverteilnetz, Entwicklung und Durchführung eines repräsentativen Messprogramms zur Erhebung der erforderlichen Daten (G 201812)
Gasspürer messen Dichtheit der Verteilnetze; © TEAG Thüringer Energie AG
Forschungsprojekt
Projektbeschreibung

Projektlaufzeit: 08.2018 - 02.2022

Projektstatus: abgeschlossen

Förderkennzeichen: G 201812

Ziele und Methodik

Ziel von ME-DSO war es, aktuelle nationale Emissionsfaktoren für das deutsche Gasverteilnetz anhand von Feldmessungen zu ermitteln. Hierfr wurde ein geeignetes Messprogramm entwickelt und eine zielgerichteten Messkampagne an ausgewählten Assets durchgeführt. Zusätzlich wurden Messprotokolle entwickelt, welche als Grundlage für zukünftige Messungen dienen können. 

Deutschlandweit wurden 285 Feldmessungen durchgeführt. Darauf basierend wurden aktuelle nationale Emissionsfaktoren für das deutsche Gasverteilnetz ermittelt. Der Fokus des Projekts lag hierbei auf erdverlegten Rohrleitungen – Netzanschlussleitungen (NAL) und Versorgungsleitungen (VL) – sowie Gas-Druckregel- und Messanlagen (GDRMA).

 

 

Hintergrund

Die Umweltfreundlichkeit des Energieträgers Erdgas wird national aber auch auf europäischer und internationaler Ebene zunehmend in Frage gestellt. In der Kritik stehen insbesondere die möglichen Vorkettenemissionen von Erdgas. Denn Methan besitzt eine hohe Treibhauswirkung, die die Vorteile der geringen CO2-Emissionen der Erdgasverbrennung kompensieren können.

Studien kommen allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen, was das Ausmaß der Vorkettenemissionen angeht. Einerseits ergaben Untersuchungen im Auftrag der Europäischen Kommission, dass die Vorkettenemissionen von Erdgas bislang deutlich unterschätzt wurden. Neuere Berechnungen zeigen andererseits, dass die emittierten Methanmengen entlang der Lieferkette geringer ausfallen. Solange aber keine belastbaren öffentlichen Daten vorliegen, ist eine präzise Einschätzung nur schwer möglich. Um das Thema proaktiv anzugehen, wurden im vorliegenden Projekt ME-DSO in situ die tatsächlichen Methanemissionen gemessen. Denn nur, wenn die Emissionswerte bekannt sind, können diese richtig eingeschätzt und kontinuierlich reduziert werden.

Durchgeführt wurden:

  • 126 Messungen an erdverlegten Rohrleitungen von bundesweit verteilten 28 Verteilnetzbetreibern, sowohl Netzanschlussleitungen als auch Versorgungsleitungen bestehend aus Stahl, Polyethylen, Duktilguss und aus diversen Baujahren
  • 159 Messungen an Gas-Druckregel- und Messanlagen von zehn bundesweit verteilten Verteilnetzbetreibern in unterschiedlichen Druckstufen, Volumenströme und Anlagengrößen und aus diversen Baujahren

Die Messungen zeigten, dass die ermittelten Emissionsfaktoren weit unter den bisher veröffentlichten Werten liegen und somit die zukünftigen Anforderungen aus der EU-Methanverordnung erfüllen. Innerhalb des Projekts wurden ein Messorganisationskonzept sowie Messprotokolle entwickelt, die in zukünftigen Messkampagnen zum Einsatz kommen können, um die einheitliche Durchführung von Messungen sowie Standardisierungsbestrebungen zu unterstützen.  

 

Ansprechpartner
Bei Fragen zum Forschungsprojekt wenden Sie sich bitte an folgenden Ansprechpartner
Frank Dietzsch
Hauptgeschäftsstelle / Gastechnologien und Energiesysteme
Telefon+49 228 91 88-914