01. November 2020
Die Auswertung der in den letzten Jahren in zunehmendem Maße erstellten und veröffentlichten Schadenstatistiken zeigt, dass die meisten Schäden an Rohrleitungen durch Fremdeinwirkungen entstanden sind. Dabei sind nicht nur Schadensfälle zu berücksichtigen, die auf äußere Einwirkungen zurückzuführen sind und unmittelbar Leckagen zur Folge haben. Auch Korrosionsschäden sind relevant, da hier Fremdeinwirkungen eine wesentliche Rolle spielen. Korrosionsschäden entstehen in der Regel durch die Beschädigung der Umhüllung und letztlich durch Aktivitäten Dritter im Trassenbereich. Dabei dürfte in den Schadenstatistiken die Zahl der Beschädigungen durch Fremdeinwirkungen, die geschützt durch den KKS bei Stahlrohrleitungen erst gar nicht in Erscheinung treten, noch wesentlich größer sein.
Angesichts dieser Erkenntnis werden in den letzten Jahren vermehrt Möglichkeiten beschrieben, solche Fremdeinwirkungen mit unterschiedlichsten Verfahren zeitnah zu detektieren. [...] Die eher zustandsorientierte Onlineüberwachung mit Hilfe KKS-basierter Messverfahren bietet in gleich mehrerlei Hinsicht deutliche Vorteile. Fehlalarme sind unwahrscheinlich, da ein KKS-basiertes Mess- und Überwachungsverfahren nur dann ein Ereignis erkennt, wenn auch die Rohrumhüllung beschädigt wird. Diese Form der Onlineüberwachung mit den Messmethoden des KKS entspricht einer permanent durchgeführten Zustandsbewertung der Rohrleitung und ist somit eine Erweiterung und Weiterentwicklung der inzwischen in den Regelwerken etablierten KKS-basierten Bewertung der Leitungsintegrität.
Abschlussbericht des Projekts Onlineüberwachung; DVGW-Information GAS/WASSER Nr. 25