Technische Regeln speziell für die Industrie sichern Produktionsprozesse mit Wasserstoff

Die Hannover Messe 2024 ist als weltgrößte Industrieausstellung in diesem Jahr erneut Schaufenster für innovative Wasserstoff-Anwendungen. Der klimaschonende Energieträger zeigt sein großes Potenzial in Verfahren, die nicht oder nur schwer elektrifiziert werden können. Dazu gehören Prozesse in der Stahl- und Chemieindustrie ebenso wie bei der Herstellung von Glas, Papier oder Baustoffen. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) – seit 2021 im Energiewirtschaftsgesetz als der anerkannte Regelsetzer für Wasserstoff verankert – flankiert den industriellen Wasserstoffeinsatz. Mit einem maßgeschneiderten Modul für die Industrie hat er technische Regeln speziell für die betriebliche Sicherheit und Kostenoptimierung von wasserstoffbetriebenen Anlagen und Werksnetzen entwickelt.

Betreiber von wasserstoffbetriebenen Anlagen werden in die Lage versetzt, den aktuellen Stand der Technik ebenso wie die Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes einzuhalten. Sie stellen sicher, dass ihre Anlagen ordnungsgemäß funktionieren. Klare Sicherheitsstandards minimieren zudem das Risiko zum Beispiel von Unfällen oder Lecks. „Immer mehr Industriebetriebe wollen Teile ihrer Produktion von Erdgas auf klimafreundlichen Wasserstoff umstellen. Mit dem Wasserstoff-Regelwerk steht ihnen das gebündelte Wissen dafür aus Forschung und Praxis zur Verfügung, ohne das dieser Switch nicht zu leisten wäre. Erst das Regelwerk bereitet den Weg vom Reißbrett in die Realität der Wasserstoffwirtschaft“, erläutert Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW.

Der Einsatz von Wasserstoff erfordert veränderte und neue technische Sicherheitsstandards und Anforderungen bei Bau und Betrieb von Gasanlagen sowie an das ausführende Personal. Dem trägt der DVGW Rechnung, indem er intensiv daran arbeitet, das DVGW-Regelwerk Gas „H2-ready“ zu machen. Ziel ist es, die technischen Regeln für die gesamte Wertschöpfungskette von Wasserstoff – von der Erzeugung über Transport, Einspeisung, Verteilung und Speicherung bis hin zur Anwendung in der Erdgas-Infrastruktur – auszubauen.