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H2vorOrt – Wasserstoff über die Gasverteilnetze für alle nutzbar machen

11. September 2024

H2vorOrt stellt aktuellen Gasnetzgebietstransformationsplan vor

Gasverteilnetzbetreiber intensivieren Planung für deutsche Wasserstoffversorgung
H2vorOrt – Wasserstoff über die Gasverteilnetze für alle nutzbar machen; © iStock.com/Jan Schneckenhaus

Der neue Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) zeigt, dass die Mehrheit der teilnehmenden Netzbetreiber innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre plant, mit der Umstellung ihrer Netze auf 100 Prozent Wasserstoff zu beginnen und für viele Netze die Klimaneutralität bereits vor 2045 angestrebt wird. Kunden und Kommunen zeigen hohes Interesse. Der GTP 2024 umfasst 252 Gasverteilnetzbetreiber und deckt damit deutschlandweit mehr als 450.000 Kilometer Gasnetz ab. Diese umfangreiche Beteiligung zeigt das wachsende Engagement der Branche, das bestehende Netz schrittweise in eine klimaneutrale Infrastruktur umzuwandeln. Dafür entscheidend sind auch politische und regulatorische Weichenstellungen, die die Verfügbarkeit von Wasserstoff ermöglichen.

Die Befragung von rund 1.100 durch die GTP-Teilnehmer versorgten Kommunen zeigt eine deutliche Tendenz: Die Mehrheit plant den langfristigen Einsatz klimaneutraler Gase sowohl in der Industrie als auch in Privathaushalten. Lediglich zwei Prozent der Kommunen sprachen sich gegen den Einsatz in der Industrie aus, sieben Prozent lehnten das für Privathaushalte ab. Ähnlich positiv äußerten sich über 3.500 befragte Industrie- und Gewerbekunden: Zwei Drittel von ihnen sehen einen zukünftigen Bedarf an Wasserstoff. Bei den Großkunden ab 10 Millionen Kilowattstunden sehen das sogar mehr als vier von fünf Kunden. Der klare Appell zur zeitnahen Transformation auf Wasserstoff zeigt sich auch darin, dass ein Viertel dieser Kunden den Wasserstoff bereits bis 2030 beziehen will.

Auch das Potenzial für Biomethan bleibt hoch: Die Zahl der von den Netzbetreibern 2023 erhaltenen Einspeisebegehren hat sich gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht und übersteigt nun die Anzahl der bestehenden Anlagen. Auf technischer Ebene wurde der Schwerpunkt dieses Jahr auf Anlagen und Netzanschlusskomponenten gelegt. Hierbei gibt es keine grundlegenden Hindernisse für eine Netztransformation zu Wasserstoff.

Florian Feller, Vorsitzender von H2vorOrt, zur Veröffentlichung: „Mit dem GTP-Bericht 2024 zeigt die Branche erneut, dass das Thema Transformation zur Klimaneutralität höchste Priorität hat. Die Verteilnetzbetreiber sind durch die vergangenen drei Jahre Planung gut für die anstehenden Planungsvorschriften des EU-Gaspakets gerüstet: Die Verteilnetzbranche steht bereit, die Wasserstoffversorgung zusammen mit den Fernleitungsnetzbetreibern vom Kernnetz in die Regionen bis zu den Kunden zu bringen. Um dies umzusetzen zu können, zählen wir auf eine praktikable und zielorientierte Ausgestaltung des Rechts- und Regulierungsrahmens.“

Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Umfangreiche Studien des DVGW und seiner Institute zeigen, dass die deutschen Gasverteilnetze mit volkswirtschaftlich vergleichsweise geringen Kosten technisch sicher für die Verteilung von Wasserstoff ertüchtigt werden können. Dies muss jetzt angegangen werden, um den so dringend benötigten Wasserstoffhochlauf in unserem Land zu ermöglichen und den Wasserstoff auch bis zu den Abnehmern aus Industrie, Gewerbe und Haushalten liefern zu können. Der DVGW ist mit seiner Expertise und seinem Regelwerk für den Transformationsprozess hin zu Wasserstoff unverzichtbar.“

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer VKU, betont die Rolle des GTP für die Kommunen: „Die Kommunen haben beim zukünftigen Einsatz klimaneutraler Gase ein klares Bild vor Augen. Die Einschätzung vor Ort zeigt, dass der Einsatz von Wasserstoff nicht nur punktuell bei Großverbrauchern gesehen wird, sondern die Kundenbasis viel breiter ist. Deshalb braucht es Regelungen, die keine unüberwindbaren Hürden für die Transformation sind, sondern Regeln, die allen kommunalen Unternehmen unabhängig von ihrer Größe bei Bedarf die Transformation möglich machen. Gerade bei der Finanzierung braucht es kluge und praxistaugliche Lösungen.“

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