Das Verbundprojekt unter Leitung von DIN und DVGW dient der beschleunigten Bereitstellung notwendiger technischer Regeln für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft.
Normungsroadmap Wasserstofftechnologien unterstützt Markthochlauf
Normen und Standards bilden zusammen mit den rechtlichen Rahmenbedingungen das Grundgerüst für den Wasserstoff-Markthochlauf und die dazugehörige Qualitätsinfrastruktur. Sie definieren Terminologie, Schnittstellen, Sicherheits-, System- und Qualitätsanforderungen, sowie Prüfungs- und Zertifizierungsgrundlagen und schaffen somit ein einheitliches Verständnis über Fachgebietsgrenzen hinweg und ermöglichen die Skalierung dieser Technologie. Technische Regelsetzung unterstützt zudem rechtssicheres Handeln und bildet die Grundlage für belastbare wirtschaftliche Investitionen.
Im Rahmen des im Januar gestarteten Verbundprojekts wird zusammen mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft ein strategischer Fahrplan erarbeitet für eine schnelle und gezielte Erweiterung und Anpassung des technischen Regelwerks im Bereich der Wasserstofftechnologien.
Das Verbundprojekt „Normungsroadmap Wasserstofftechnologien“ ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN), der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (DKE), des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), des Vereins für die Normung und Weiterentwicklung des Bahnwesens e. V. (NWB), des Verbands der Automobilindustrie (VDA), des Vereins Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) sowie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA).
Das Projekt wird einen Überblick über den Status Quo der Normung und Standardisierung im Bereich Wasserstofftechnologien geben, Anforderungen und Herausforderungen für die gesamte Wertschöpfungskette identifizieren und daraus ableitend Handlungsbedarfe für zukünftige Normen und Standards formulieren. Auf der Basis dieser Vorschläge werden konkrete Normungs- und Standardisierungsprojekte angestoßen und umgesetzt.
Ein weiterer Ansatzpunkt ist die aktive Vernetzung mit der Vielzahl der im Bereich der Wasserstofftechnologien laufenden Aktivitäten, Initiativen und Projekten rund um das Thema Normung. Dies ist ein wichtiger Punkt, um auf bestehenden Arbeiten aufzubauen, Doppelarbeit zu vermeiden und ein weitreichendes Normungsnetzwerk auch auf europäischer und internationaler Ebene zu bilden.
Aufgrund der Vielzahl der betroffenen Sektoren, Gremien und einzubindenden Stakeholder bietet eine Normungsroadmap ein bewährtes Instrument zur Aufstellung der notwendigen Maßnahmen. Sie bindet zum Thema Wasserstofftechnologie alle relevanten Stakeholder ein und entwirft einen abgestimmten Fahrplan zu notwenigen Normungs- und Standardisierungsaktivitäten und anderen Handlungsbedarfen.
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, Zukunftsfelder zu erschließen. Als Mitgestalter des digitalen und grünen Wandels leistet DIN einen wichtigen Beitrag bei der Lösung der aktuellen Herausforderungen und ermöglicht, dass sich neue Technologien, Produkte und Verfahren am Markt und in der Gesellschaft etablieren.
Die vom VDE getragene DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE (VDE DKE) ist die Plattform für rund 9000 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zur Erarbeitung von Normen, Standards und Sicherheitsbestimmungen für die Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Normen unterstützen den weltweiten Handel und dienen u. a. der Sicherheit, Interoperabilität und Funktionalität von Produkten und Anlagen. Als Kompetenzzentrum für elektrotechnische Normung vertritt die DKE die Interessen der deutschen Wirtschaft in europäischen (CENELEC, ETSI) und internationalen Normenorganisationen (IEC). Darüber hinaus erbringt die DKE umfangreiche Dienstleistungen rund um die Normung und das VDE Vorschriftenwerk.
Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) fördert das Gas- und Wasserfach mit den Schwerpunkten Sicherheit, Hygiene und Umweltschutz. Mit seinen über 13.600 Mitgliedern erarbeitet der DVGW die allgemein anerkannten Regeln der Technik für Gas und Wasser. Klimaneutrale Gase und insbesondere der Zukunftsenergieträger Wasserstoff sind in der Arbeit des DVGW von besonderer Bedeutung. Der Verein initiiert und fördert Forschungsvorhaben und schult zum gesamten Themenspektrum des Gas- und Wasserfaches. Darüber hinaus unterhält er ein Prüf- und Zertifizierungswesen für Produkte, Personen sowie Unternehmen. Die technischen Regeln des DVGW bilden das Fundament für die technische Selbstverwaltung und Eigenverantwortung der Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. Sie sind der Garant für eine sichere Gas- und Wasserversorgung auf international höchstem Standard. Der gemeinnützige Verein wurde 1859 in Frankfurt am Main gegründet. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig und politisch neutral. Mit neun Landesgruppen und 62 Bezirksgruppen agiert der DVGW auf lokaler sowie überregionaler Ebene und ist in der ganzen Bundesrepublik vertreten. Themen mit bundesweiter oder europäischer Dimension werden durch die Hauptgeschäftsstelle in Bonn mit Büros in Berlin und Brüssel abgedeckt.
Der Verein für die Normung und Weiterentwicklung des Bahnwesens NWB e.V. hat den Zweck, unter Wahrung des öffentlichen Interesses und geordneter und transparenter Verfahren einen finanziellen und organisatorischen Rahmen zu schaffen, um im Besonderen die Normung und Weiterentwicklung für Fahrweg und Schienenfahrzeuge sowie von Seilbahnen zu fördern. Er stellt die organisatorische und finanzielle Trägerschaft des DIN-Normenausschusses Fahrweg und Schienenfahrzeuge (FSF). Weiterhin stellt der NWB eine Koordinierungsplattform für angrenzende Themengebiete im Bereich der Bahn-Regulierung auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene dar.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) vereint mehr als 650 Hersteller und Zulieferer unter einem Dach. Die Mitglieder entwickeln und produzieren Pkw und Lkw, Software, Anhänger, Aufbauten, Busse, Teile und Zubehör sowie immer neue Mobilitätsangebote. Wir sind die Interessenvertretung der Automobilindustrie und stehen für eine moderne, zukunftsorientierte multimodale Mobilität auf dem Weg zur Klimaneutralität. Der VDA vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Medien und gesellschaftlichen Gruppen. Wir arbeiten für Elektromobilität, klimaneutrale Antriebe, die Umsetzung der Klimaziele, Rohstoffsicherung, Digitalisierung und Vernetzung sowie German Engineering. Wir setzen uns dabei für einen wettbewerbsfähigen Wirtschafts- und Innovationsstandort ein. Unsere Industrie sichert Wohlstand in Deutschland: Mehr als 780.000 Menschen sind direkt in der deutschen Automobilindustrie beschäftigt. Der VDA ist Veranstalter der größten internationalen Mobilitätsplattform IAA MOBILITY und der IAA TRANSPORTATION, der weltweit wichtigsten Plattform für die Zukunft der Nutzfahrzeugindustrie.
Seit mehr als 165 Jahren gibt der VDI wichtige Impulse für den technischen Fortschritt. Mit seiner einzigartigen Community und seiner enormen Vielfalt ist er Gestalter, Wissensmultiplikator, drittgrößter technischer Regelsetzer und Vermittler zwischen Technik und Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Er motiviert Menschen, die Grenzen des Möglichen zu verschieben, setzt Standards für nachhaltige Innovationen und leistet einen wichtigen Beitrag, um Fortschritt und Wohlstand in Deutschland zu sichern. Der VDI gestaltet die Welt von morgen – als Schnittstelle zwischen Ingenieur*innen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. In seinem einzigartigen multidisziplinären Netzwerk mit mehr als 135.000 Mitgliedern bündelt er das Wissen und die Kompetenzen, die nötig sind, um den Weg in die Zukunft zu gestalten.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) ist mit gut 3400 Mitgliedern die größte Netzwerkorganisation und wichtiges Sprachrohr des Maschinenbaus in Deutschland und Europa. Der Verband vertritt die gemeinsamen wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Interessen dieser einzigartigen und vielfältigen Industrie. Zudem ist der VDMA der finanzielle, personelle und organisatorische Träger des DIN-Normenausschuss Maschinenbau (NAM). Der Normenausschuss Maschinenbau vertritt DIN für den genannten Aufgabenbereich mit insgesamt 27 Fachbereichen in der Europäischen Normung (CEN) sowie in der Internationalen Normung (ISO).