Der Schlüssel zu einem integrierten Energiesystem
Hinter dem Begriff der Sektorenkopplung verbirgt sich ein umfassender Ansatz zur Bewältigung neuer Herausforderungen: die integrierte Betrachtung von Energieinfrastrukturen, Energieträgern, Anwendungsbereichen und Verbrauchssektoren. Das ist im Detail nicht selten kompliziert, lässt sich aber auf eine einfache Formel bringen: Sektorenkopplung verspricht, dass die Verbindung und Integration bislang weitgehend getrennter Sektoren ein insgesamt leistungsfähigeres Gesamtsystem bildet. Auf diese Weise kann effektiver Klimaschutz organisiert werden, denn erneuerbare Energien können in allen Sektoren zum Einsatz kommen.
Die Diskussionen um die Energiewende blieben lange und bleiben bisweilen auch heute noch einem sektoralen Denken verhaftet, da sie sich hauptsächlich auf den Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung konzentrieren. Diese Fokussierung stößt jedoch bei genauerer Betrachtung an ihre Grenzen. Um eine Systemstabilität zu sichern, Stromüberschüsse zu nutzen und Netzengpässe zu verhindern, spielen Gas und die Gasinfrastruktur eine entscheidende Rolle, denn mittels Technologien wie Power-to-Gas sind sie in der Lage, erneuerbaren Strom langfristig zu speichern, zu transportieren und bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen.
Die Lücke zwischen Stromverbrauch und erneuerbarer Erzeugung kann durch eine Sektorenkopplung mit Gas erfolgreich geschlossen werden, ohne konventionelle Kraftwerke zuschalten zu müssen. Eine intelligente technische Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr ist die Voraussetzung dafür, dass zunehmend klimafreundliche Energie für jeglichen Energiebedarf, ob im Strom-, Wärme- oder Mobilitätssektor, zur Verfügung steht und dafür frei über die verschiedenen Infrastrukturen hinweg fließen kann. Eine dringende Gestaltungsaufgabe der Energiepolitik im Zuge der Energiewende ist es deswegen, die infrastrukturelle Kopplung zu fördern und hierfür einen integrierten regulatorischen Rahmen zu schaffen.
Um die Sektorenkopplung erfolgreich voranzutreiben, bedarf es aus Sicht des DVGW: