Durch die Digitalisierung verändern sich die Anforderungen an die Datenspeicherung als grundlegende Funktion der Datenverarbeitung. Zwei Techniken treten hier besonders hervor: Cloud-Lösungen als eine vom Einsatzort unabhängige Datenspeicherung und die Blockchain-Technologie als dezentrale Datenbank von digitalen Transaktionen.
In dem Maße, in dem es möglich geworden ist, große Datenmengen sehr schnell zu übermitteln, ist es nicht mehr erforderlich, die Datenerfassung, -speicherung, -verarbeitung und -nutzung an demselben physikalischen Ort vorzunehmen. Das hat die Möglichkeit eröffnet, die Speicherung von Daten und deren Weiterverarbeitung auszulagern. Spezialisierte Unternehmen bieten sich als Dienstleister mit sehr hoher Verfügbarkeit an. Die Daten können zentralisiert (z. B. als sog. Speicherfarmen) oder verteilt vorgehalten werden. Für den Anwender ist i. d. R. nicht mehr erkennbar, wo genau die von ihm erhobenen oder genutzten Daten gespeichert bzw. verarbeitet werden. Datennutzer können sich so die Bereitstellung (Anschaffung, Pflege, Betrieb und Erneuerung) großer Teile der erforderlichen technischen Infrastruktur in Eigenregie ersparen und sich diese stattdessen auf den Bedarf abgestimmt gezielt als Dienstleistung einkaufen.
Bei der Nutzung von Cloud-Dienstleistungen sollte allerdings von vornherein Sorgfalt darauf verwendet werden, wer der juristische Eigentümer der Daten ist, wem welche Art der Weiterverarbeitung gestattet ist (einschließlich der Weiterverarbeitung kopierter Daten) und in welcher Weise dem Eigentümer der Daten Zugang zu denselben möglich ist.
Eine Blockchain stellt eine grundlegende Methode zur dezentralen Datenspeicherung dar, die in unterschiedlichen Ausprägungen realisiert werden kann. Auf diese Weise können mittels Blockchain abgelegte Datensätze nahezu unmöglich manipuliert werden. Mögliche Anwendungsfälle sind Prozesse mit besonderem Dokumentationsbedarf (z.B. lückenloser Nachweis der Einhaltung einer Kühlkette, Instandhaltungsgeschichte eines sensiblen Bauteils). In der Trinkwasserversorgung könnte z.B. die Dokumentation von Eingriffen in Prozessleitsysteme oder Leitstandslogbücher bei Betreibern von Kritischen Infrastrukturen in Form von einer Blockchain dargestellt werden.
Unter einer „Blockchain“ wird dabei eine Methode verstanden, strukturierte Daten, die zeitlich nacheinander anfallen, in einem Rechnernetz dezentral und parallel auf vielen Rechnern inhaltlich transparent, ggf. anonym und ohne die ungewollte Möglichkeit zu nachträglicher Änderung zu speichern. Dazu wird keine zentrale Administration benötigt. Stattdessen erfolgen Fortschreibungen (Anhängen eines neuen Datensatzes an die zeitlich sortierte Kette der bereits abgelegten Datensätze) nach Überprüfung der formalen Korrektheit des Inhalts eines abzulegenden Datensatzes durch alle Teilnehmer und nach paralleler Transformation des Inhalts in einen sog. Hash.
Die vollständigen Texte zu den vorgestellten Techniken der Datenspeicherung finden Sie im Dokument „Schlüsseltechniken der Digitalisierung für die Wasserwirtschaft“, dass im Mitgliederbereich als PDF Download zur Verfügung steht.