DVGW-Stellungnahme NRW zur Energie- und Wärmestrategie

Der DVGW begrüßt, dass das Land Nordrhein-Westfalen einen Entwurf für eine Energie- und Wärmestrategie vorgelegt hat. Es ist richtig, beide Sektoren integral zu betrachten, da die lokale Wärmewende in Nordrhein-Westfalen maßgeblich von der bundesweiten Transformation der Energieversorgung zur Klimaneutralität abhängen wird.

Die Strategie enthält bereits viele richtige Ansätze, insbesondere zur zentralen Bedeutung des Energieträgers Wasserstoff für Nordrhein-Westfalen. Der Wasserstoffhochlauf kann nur dann gelingen, wenn neben der Verfügbarkeit von ausreichenden Mengen auch eine Transformation der bestehen den Gasnetze stattfindet, insbesondere der Gasverteilernetze, an welche bereits heute der überwältigende Großteil der Unternehmen und Haushalte in Nordrhein-Westfalen angeschossen sind. Entsprechend ist es aus Sicht des DVGW völlig unverständlich, dass die Gasverteilernetze in der Strategie nur unzulänglich betrachtet werden.

Die Strategie sollte in ihrer weiteren Ausarbeitung daher aus Sicht des DVGW zwingend die folgenden Grundsätze berücksichtigen:

• Wasserstoff und Biomethan bilden als grüne Gase die zweite Säule des klimaneutralen Energiesystems - der politische Fokus auf die Stelllegung der Verteilnetze gefährdet des Wasserstoffhochlauf
• Die Gasverteilnetze sind die Lebensadern unserer Industrie-, Strom- und Wärmeversorgung - und werden diese auch langfristig bleiben müssen
• Die deutsche Industrie, der Mittelstand und die Kommunen setzen fest auf Wasserstoff und klimaneutrale Gase - hierfür benötigen sie ein leistungsstarkes Gasverteilnetz
• Die Gasverteilnetze sind für den Betrieb eines resilienten, klmaneutralen Stromsystems alternativlos
• Die Bedeutung der Gasverteilnetze für die Industrie- und Stromversorgung zeigt, dass der politische Fokus auf Umstellung statt Stilllegung liegen sollte