09. Oktober 2024
Mit großem Interesse haben wir am 4. September 2024 die Vorstellung des „Zukunftsprogramms Pflanzenschutz“ verfolgt, an dessen Entstehung wir von Beginn an mit konkreten Vorschlägen konstruktiv mitgewirkt haben.
Es ist sachlich nicht nachvollziehbar, dass der Gewässerschutz und insbesondere der Schutz der Trinkwasserressourcen im „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ bei den konkreten Zielen und Maßnahmen nicht mehr berücksichtigt werden soll.
Belastungen mit Pflanzenschutzmittelwirkstoffen und ihren Abbauprodukten (Metaboliten) sind neben Nitrat die häufigste Ursache für den schlechten chemischen Zustand des Grundwassers. Immer mehr Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und deren Metabolite werden als toxikologisch relevant eingestuft, so dass im Trinkwasser deutlich strengere Grenzwerte und gesundheitliche Orientierungswerte eingehalten werden müssen. Die Wasserversorgungsunternehmen sind bei der Aufbereitung von Grund- und Oberflächenwasser zu Trinkwasser zum Einsatz immer aufwändigerer Verfahren gezwungen, um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu gewährleisten. Diese Kosten können nicht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger gehen.
Die Verbände der deutschen Wasserwirtschaft setzen sich daher seit Jahren in enger Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Institutionen und Verbänden sowie den Pflanzenschutzmittel-Herstellern gerade in den sensiblen Wasserschutz- und Trinkwassereinzugsgebieten für eine Reduzierung der Pflanzenschutzmittelanwendungen ein.
Für das „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ ist deshalb die Aufnahme des Trinkwasser- und Ressourcenschutzes dringend erforderlich.
Diese Stellungnahme ist Bestandteil der Themenseite Ressourcenmanagement und Gewässerschutz