14. November 2024
Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, vertreten durch Till Mansmann, den Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ im BMBF, wurde gestern der Innovationspreis Neue Gase in Berlin verliehen. Getragen wird der Preis von den drei Branchenverbänden BDEW, DVGW und Zukunft Gas, sowie dem Kompetenzpartner ASUE. Die VNG unterstützt den Preis als Partner.
Eine neuartige Beschichtung der Schaeffler AG, ein Wasserstoffspeicher der RWE Gas Storage West GmbH und ein neues Glasproduktionsverfahren der Schott AG wurden in diesem Jahr mit dem Innovationspreis Neue Gase ausgezeichnet. Mit einem Sonderpreis würdigte die Jury außerdem ein regionales Bündnis aus dem Rhein-Main-Raum für ein visionäres Planungskonzept. Erstmalig wurde zudem ein Publikumspreis verliehen, für den im Oktober online abgestimmt werden konnte.
Über 100 Projekte haben sich dieses Jahr in den Kategorien Erzeugung, Transport und Infrastruktur sowie Anwendungstechnologien um den Preis beworben. Unter den vielzähligen Einreichungen entschied sich die Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Behrendt, Dekan der Fakultät Prozesswissenschaften an der TU Berlin, für insgesamt vier Projekte.
„Die Vielzahl an Bewerbungen in diesem Jahr hat gezeigt, was für eine Dynamik aktuell im Markt steckt. Innovative Ideen sind dringend gefragt, um die Herausforderungen zu bewältigen, die mit dem Erreichen der Klimaziele einhergehen“, erläutert Prof. Dr. Frank Behrendt, Vorsitzender der Jury. „Die Unternehmen stecken viel Kreativität und Arbeit in die Weiterentwicklung von Gasanwendungen, um sie fit für die Zukunft zu machen. Die ausgezeichneten Projekte zeigen dies und tragen zudem maßgeblich zum Hochlauf des Wasserstoffmarktes bei.“
Innovative Beschichtungen für H2-Anwendungen | Schaeffler Technologies AG & Co. KG
Die edelmetallfreien Enertect-Beschichtungen ermöglichen eine wirtschaftlichere Produktion von Bipolarplatten mit bis zu 75 Prozent geringerem CO2-Fußabdruck und verbessern die Effizienz von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren. Die neuartigen Beschichtungen lassen einen massiven Kostenrückgang bei der Wasserstofferzeugung erwarten, der gleichermaßen dazu beitragen wird, die Energiewende und den Wasserstoffhochlauf voranzutreiben.
H2-Speicher Epe | RWE Gas Storage West GmbH
Der H2-Speicher Epe von RWE Gas Storage West ermöglicht die effiziente Speicherung von Wasserstoff in unterirdischen Salzkavernen, um eine konstante Versorgung auch in ertragsarmen Zeiten sicherzustellen. Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass der Maßstab den Anforderungen des Energiemarktes gerecht wird und ein hohes Ambitionsniveau vorliegt – auch was die Integration in das Gesamtsystem angeht.
Zudem konnte für den Publikumspreis abgestimmt werden. Insgesamt wurden 4.181 Stimmen abgegeben. Gewonnen hat dabei ebenfalls das Projekt H2-Speicher Epe. Dass auch die Wahl des Publikumspreises auf dieses Projekt fällt, zeigt wie relevant der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur inklusive der Speicher ist.
100 % Wasserstoff in der Glasproduktion | SCHOTT AG
SCHOTT hat als erstes Unternehmen optisches Spezialglas mit 100 Prozent Wasserstoff im industriellen Maßstab erfolgreich hergestellt. Das Projekt ist ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der deutschen Industrie zur Defossilisierung ihrer Produktionsprozesse. Es zeigt zudem, dass Wasserstoff in der Industrie dringend benötigt wird und gibt somit von Seiten der Anwender ein positives Signal an den entstehenden Wasserstoffmarkt.
Rh2ein-Main Connect | Gemeinschaftsprojekt
Mit dem Sonderpreis der Jury wurde das Projekt Rh2ein-Main Connect ausgezeichnet, da es als visionäres Projekt der Regionalplanung heraussticht. Das Gemeinschaftsprojekt der ENTEGA AG, Mainova AG, ESWE Versorgungs AG, Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, e-netz Südhessen AG, NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Open Grid Europe GmbH und GASCADE Gastransport GmbH zeigt, wie wichtig die regionalen Akteure für den Wasserstoffmarkthochlauf sind. Der starke Verbund aus regionalen Unternehmen verknüpft die Industrie- und Gewerbeversorgung mit der Stadtteilversorgung und nimmt sich dabei der wichtigen Aufgabe an, das Gasverteilnetz zu transformieren und an das Wasserstoffkernnetz anzuschließen.