25. Januar 2024
Biogasanlagen erzeugen nicht nur Biogas. Als Nebenprodukt des Gärprozesses bleibt die vergorene Biomasse zurück, die als sogenanntes Gärprodukt einen hohen Nährstoffgehalt hat und in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt werden kann.
Dies kann allerdings in Bezug auf den Schutz von Oberflächen- und Grundwasser durchaus mit Risiken verbunden sein. Denn Gärprodukte können neben Nährstoffen auch Krankheitserreger oder Schadstoffe enthalten. Wenn in einer Biogasanlage etwa nicht nur Mais oder Gülle zum Einsatz kommen, sondern auch Bioabfälle, dann besteht die Möglichkeit, dass Schadstoffe in die Gärprodukte gelangen. Solche Schadstoffe sind zum Beispiel Weichmacher und PFAS aus Kunststoffen und Beschichtungen, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Arzneimittelrückstände oder Schwermetalle, die mit dem versickernden Regenwasser ins Grundwasser und in die Talsperren gelangen können. Für die Wasserversorger kann dies eine aufwändige Aufbereitung erforderlich machen, um die Reinheit des Trinkwassers sicherzustellen.
Werden Gärprodukte als Dünger eingesetzt, gelten bereits die Anforderungen des Düngerechts und darüberhinaus existieren eine Reihe von Gütesicherungen, die ihre Unbedenklichkeit als Düngemittel sicherstellen. In Wasserschutzgebieten müssen zusätzlich besondere Anforderungen des Trinkwasserschutzes eingehalten werden, allerdings fehlte hier eine konkrete Orientierung in Bezug auf den Einsatz von Gärprodukten. Um hier Klarheit zu schaffen, hat der DVGW die DVGW-Information Gas/Wasser Nr. 30 veröffentlicht (weitere Informationen hierzu finden Sie auch in der DVGW-Stellungnahme "Landwirtschaftliche Verwertung von Gärprodukten in Trinkwasserschutzgebieten". Sie zeigt, wie die landwirtschaftliche Nutzung von Gärprodukten im Einklang mit dem Schutz von Wasserrressourcen möglich ist.