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Sanddämme speichern Trinkwasser während Trockenzeiten in Ostafrika

Wasser

22. Juli 2024

Laut UNESCO müssen 844 Millionen auf der Welt mindestens eine halbe Stunde täglich für die Wasserbeschaffung aufwenden oder sie haben gar keinen Zugang. Dass sich dies ändern muss, hat sich die Hilfsorganisation arche noVa auf die Fahnen geschrieben. Ihre Vision: alle Menschen sollen Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser erhalten. Mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Wasser, Sanitär & Hygiene engagiert sich die Hilfsorganisation aus Dresden weltweit und unterstützt u.a. Einheimische in Kenia, Äthiopien und Somalia beim Bau von speziellen Staudämmen in Flussbetten.

Klimawandel verschärft Trinkwasserknappheit
In Kenia, Äthiopien und Somalia unterstützt arche noVa den Bau von Sanddämmen

In Ostafrika besteht die Herausforderung, dass viele Flüsse in der Regenzeit stark anschwellen, jedoch bereits kurze Zeit darauf dann komplett austrocknen. Für die Menschen vor Ort bedeutet dies, dass sie in den Trockenzeiten weite Wege zurücklegen müssen, um an Wasser zu gelangen, dass häufig auch noch verunreinigt ist. Der Klimawandel verschärft diese extremen klimatischen Bedingungen nun zusätzlich. Die Regenzeiten werden immer kürzer und die Gesamtmenge der Niederschläge sinkt. In den besonders betroffenen Gebieten fallen Regenzeiten sogar fast vollständig aus. Die Folgen sind dramatisch, denn die Gemeinden stoßen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Aufgrund fehlender Wasserinfrastruktur wird der Aufwand, um an das tägliche Wasser zu kommen, immer größer. Hunderttausende Menschen, deren Existenz von der Viehzucht abhängt, finden weder Nahrung noch Wasser für ihre Tiere, Kleinbauern müssen dabei zusehen, wie ihre Ernten vertrocknen oder wie der Rest davon Heuschrecken zum Opfer fällt.

Sandige Wasserspeicher für Trockenzeiten

Genau hier helfen sogenannte Sanddämme. Die einfachen, aber ungemein effektiven Bauwerke stauen während der Regenzeit das Wasser in Flüssen, sind aber gleichzeitig so konstruiert, dass sie überspült werden und sich keine richtigen Stauseen bilden. Denn viel entscheidender ist der vom Fluss mitgeführte Sand, der sich vor dem Damm ablagert und nach mehreren Regenzeiten eine mehrere Meter hohe Schicht bildet. Der Sand speichert große Mengen Wasser, schützt es vor Verdunstung und bildet so ein natürliches Reservoir für Trockenzeiten. Gleichzeitig übernimmt er auch eine natürliche Filterfunktion und verhindert Verunreinigungen.

Hilfe zur nachhaltigen Selbsthilfe

Durch den Bau von Brunnen im Uferbereich erhalten die Menschen dann Zugang zum kostbaren Nass, das als Trinkwasser für Mensch und Tier sowie für die Bewässerung der Felder dient. Bei der Errichtung der Sanddämme setzt arche noVa gemeinsam mit den lokalen Partnern darauf, dass die Dorfgemeinschaften von Anfang an eng eingebunden werden. Damit die Dämme und Brunnenanlagen nach ihrer Fertigstellung die Wasserversorgung nachhaltig verbessern können, werden die Bewohner nach dem Prinzip der Selbsthilfe in ihrem Betrieb und Erhalt geschult.

Wir konnten in den letzten 10 Jahren über 80 Sanddämme in Ostafrika errichten, die die Wasserversorgung von Tausenden Menschen in Trockenzeiten sichern.

Sarah Kendiziorra, stv. Leiterin der Abt. Internationale Projekte. 

Nicht zuletzt zeigen die, oftmals zu den Projektmaßnahmenden gehörenden, Baumschulen und Wiederaufforstungsprogramme positive Auswirkungen für die Gemeinden. Durch die Veränderung des Mikroklimas und das Aufhalten der Versteppung leisten sie einen zentralen Beitrag, um die Folgen der zunehmenden und länger andauernden Dürreperioden abzumildern. arche noVa leistet hier wichtige Schritte auf dem Weg zum UN-Nachhaltigkeitsziel, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhalten.

Über arche NoVa

Mit einem vollgepackten Militärlaster über elf Ländergrenzen hinweg – um zu helfen. Kurz nach der Wende entschloss sich eine Gruppe junger Dresdener Hilfe in Eigeninitiative zu leisten und einen Hilfsgütertransport nach Irakisch-Kurdistan zu organisieren. Aus diesem ersten Einsatz für Menschen in Not entstand die heute international tätige Hilfsorganisation arche noVa, mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland und ca. 200 weltweit. Sie ist weltweit im Einsatz, wenn es darum geht in Katastrophenlagen schnell zu helfen oder langfristige Entwicklungsarbeit zu leisten. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf dem Bereich Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH). 

Jeder kann die gemeinnützige Arbeit von arche noVa übrigens unterstützen, indem man selbst "Brunnenaktionär" wird oder jemand anderen zum „Brunnenaktionär“ macht.