31. Dezember 2022
Projektlaufzeit: 04.2022 - 12.2022
Projektstatus: abgeschlossen
Förderkennzeichen: G 202134
Das Projekt wurde durchgeführt von:
Das Ziel des Projektes war die Analyse der Auswirkungen von Anpassungen der Überprüfungs- und Reparaturzeiten im Geltungsbereich der G 465-1 (A) bzw. G 465-3 (M) auf die Methanemissionen von Gasverteilnetzen. Unterscuht wurde ein Musternetz, das ein durchschnittliches Verteilnetz in Deutschland repräsentiert. Die Erstellung des Musternetzes erfolgte basierend auf den Bestands- und Ereignisdaten der Gas-Wasser-Statistik des DVGW anhand von festgelegten Leitungsart-, Druck- und Materialkategorien. Zusätzlich wurden die Emissionen von zwei realen Netzen – einem städtischen Versorger sowie einem Flächenversorger – berechnet. Die Berechnung der CH₄-Emissionen beruht zudem auf den in ME DSO veröffentlichten Emissionsraten.
Bei der Klimakonferenz COP26 in Glasgow im November 2021 wurde der „Global Methane Pledge“ initiiert, welcher inzwischen von 130 Ländern unterzeichnet wurde. Darin formuliert ist das Ziel, die globalen Methanemissionen bis zum Jahr 2030 um um mindestens 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 zu senken. Darüber hinaus stellte die Europäische Kommission im Dezember 2021 den erste Entwurf einer EU-Methanverordnung vor, der voraussichtlich im Laufe des Jahres 2023 in Kraft treten wird.
Im Entwurf enthalten sind Verpflichtungen zu Messungen, Berichterstattungen und Verifizierung von Methanemissionen sowie zu Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen für die Assets der Betreiber - so zum Beispiel, dass alle drei Monate Inspektionen zur Lecksuche durchgeführt werden sollen. Damit wären die neuen Vorschläge deutlich kürzer als die in Deutschland bisher gültigen Zeiten für Überprüfung und Reparatur. Ziel des Projektes Anpassung G 465 ist die Analyse der Auswirkungen von Anpassungen der Überprüfungs- und Reparaturzeiten im Geltungsbereich der DVGW-Regelwerks (G 465-1 bzw. -3) auf die Methanemissionen von Gasverteilnetzen.
Die Untersuchungen und Berechnungen zeigten, dass häufigere Überprüfungen von Gasnetzen die Methan-Emissionen aus Leckagen deutlich senken können. Denn dadurch lässt sich die Ausströmzeit der einzelnen Leckagen reduzieren. Es zeigten sich jedoch deutliche Unterschiede hinsichtlich der Emissionsraten und Leckagehäufigkeiten in Abhängigkeit von den verschiedenen Rohrmaterialien.
Grundsätzlich können mit regelmäßigen Überprüfungen im Abstand von drei Monaten die Emissionen um 87 Prozent reduziert werden. Dies würde aber auch zu deutlich höheren Kosten. Die Forschenden empfehlen daher die Überprüfungszeiten entsprechend der verbauten Materialien anzupassen, um das Verhältnis von Emissions-Einsparung zu Kosten zu optimieren. Das von der Branche angestrebte Ziel einer Reduktion der Methanemissionen um 30 Prozent ist damit auf jeden Fall erreichbar.
Die jeweiligen Überprüfungszeiten für einzelne Materialien werden nun bei der Überarbeitung das DVGW-Arbeitsblattes G 465-1 definiert. Währenddessen können die Unternehmen die aktuell nicht ausreichend vorhandene Kapazität für Überprüfungen schrittweise aufgebauen.
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